Poissonverteilung – Zählraten

Legt man einen radioaktiven Strahler neben seinen Geigerzähler und bestimmt die Häufigkeit einer bestimmten Zählrate z.B. pro Minute, so erhält man eine sog. Poissonverteilung. Benannt ist diese Verteilung nach dem französischen Mathematiker Siméon Denis Poisson (1781 – 1840):

Bildquelle: Wikipedia

Die Poisson-Verteilung ist eine diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung, die verwendet wird, um die Wahrscheinlichkeit der Anzahl von Ereignisen in einem bestimmten Zeitintervall zu modellieren, wenn diese Ereignisse unabhängig voneinander mit einer langfristig konstanten mittleren Rate auftreten. Die Zählraten eines radioaktiven Präparats sind ein typisches Beispiel für eine Poissonverteilung. An der Versuchsanordnung (z.B. Entfernung Strahler-Geigerzähler) darf natürlich nichts verändert werden.

Die mathematische Form lautet:

Mit EXCEL lassen sich unterschiedliche Verteilung sehr schön grafisch darstellen. Hier eine Auswahl von drei Poissonverteilungen für µ = 2, 8 und 16:

EXCEL-Programm: Poissonverteilung-Zählrate_EXCEL

Die Summe aller Wahrscheinlichkeiten (= Säulenhöhe) muss natürlich den Wert 1 ergeben. Für das Experiment lege ich einen radioaktiven Strahler neben den Geigerzähler und ermittle automatisch die absoluten Häufigkeiten der einzelnen Zählraten pro Minute. Dazu erhöhe ich immer den Wert des Felds/arrays an der Stelle der jeweiligen Zählrate pro Minute um 1. Beträgt die letzte Zählrate etwa 28 cpm, so lautet der Code: counts[28] = counts[28] + 1. Nach einer ausreichend langen Zeit (z.B. 2 Stunden) schreibe ich dann die Werte des arrays (Häufigkeiten der Zählraten) per Knopfdruck auf eine Speicherkarte.

Der Arduino-Code:

Hat man keinen radioaktiven Strahler, so kann man schnell einen einfachen Geigerzähler-Generator programmieren. Dieser gibt zufällig nach 0 – 1000 ms einen einzelnen Puls aus. Im Mittel beträgt also die Zeitspanne zwischen zwei Pulsen 500 ms. Der Erwartungswert für die minütliche Zählrate liegt daher bei 120 cpm. Die Ausgabe für die künstlich erzeugten Pulse erfolgt an Pin-2. Ground der beiden Arduino-Schaltungen muss natürlich miteinander verbunden sein!

Hier der Arduino-Code für den Generator:

Nach 78 Minuten Messdauer (= 78 minütliche Zählraten) erhalte ich folgende Verteilung mit dem Generator:

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