Multi-channel-analyzer (MCA)

Für die Gammaspektroskopie (https://stoppi-homemade-physics.de/gammaspektroskopie/) wird ein sogenannter Multi-channel-analyzer (kurz MCA oder zu deutsch Vielkanalzähler) benötigt. Was macht ein MCA?

Nun, wie wir bei meiner Gammaspektroskopie gesehen haben, ist die Höhe des Photomultiplier-Ausgabepulses proportional zur Lichtintensität, welche von dem Elektron im Szintillator erzeugt wurde. Und die Energie des Elektrons ist wiederum proportional zur Energie des Gammaquants. Also ist die Höhe der Photomultiplier-Ausgabepulse proportional zur Energie der Gammastrahlung h·f. Um ein Gammaenergiespektrum aufnehmen zu können, muss ich daher die Höhe der Ausgabepulse bestimmen und dann der Höhe nach zählen bzw. ordnen. Genau dies macht ein Multi-channel-analyzer. Er bestimmt die Höhe der Spannungspulse (z.B. 2.3 V) und erhöht dann den Zähler für eben diese Spannung um +1. Am Ende stellt er die Anzahl der gezählten Pulse in Abhängigkeit von ihrer Größe graphisch dar. Dies ergibt das sog. Gammaspektrum.

Es gibt mehrere kostenlose MCA-Softwarelösungen wie etwa Theremino (http://www.theremino.com/wp-content/uploads/files/Theremino_MCA_V7.2.zip), BecMoni oder PRA (https://www.gammaspectacular.com/blue/pra-spectrometry-software).

Ich habe nun aber auch versucht, mittels Arduino einen MCA zu realisieren. Die Aufgabe der Elektronik ist es, bei einem ankommenden Spannungspuls mittels Monoflop den Arduino darüber zu informieren. Die Höhe des ankommenden Pulses wird sodann kurz gespeichert. Dies macht ein sog. Spitzenwertdetektor bzw. peak-detector. Nun liest der Arduino über einen seiner analogen Eingänge den gespeicherten Spitzenwert ein und erhöht den entsprechenden Zähler. Danach leert er den Spitzenwertspeicher und wartet auf den nächsten Puls.

Der unten abgebildete Schaltungsteil ist genau dieser peak-detector. Der 4.7 nF Kondensator dient dazu, den Spitzenwert so lange zu speichern, bis dieser vom Arduino ausgelesen wird. Die Diode 1N4148 sorgt dafür, dass immer nur höhere Spannungen als bisher gespeichert zum Kondensator gelangen und der Transistor BC327 soll die an der Diode abfallende Spannung (ca. 0.5 V) kompensieren:

Der komplette Schaltplan sieht wiefolgt aus:

Angezeigt wird das Gammaspektrum schlussendlich mit einem 128×64 pixel display:

 

Im letzten Spektrum ist der Photopeak von Cäsium-137 bei 662 keV sehr schön zu sehen. Auch tritt die sog. Comptonkante sehr gut hervor.

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Arduino-Code: