Lorentzkraft – Stromwaage

Bildquelle: Wikipedia

Mit dem Arduino lässt sich die berühmte Lorentzkraft, benannt nach dem holländischen Physiker und Nobelpreisträger Hendrik Antoon Lorentz (1853 – 1928), experimentell bestimmen.

Was ist die Ursache für die Lorentzkraft. Elektrische Ladungen besitzen ein elektrisches Feld. Bewegen sie sich zudem, so erzeugen sie zusätzlich ein Magnetfeld. Bewegt sich nun eine elektrische Ladung Q in einem äußeren Magnetfeld, so wechselwirken die beiden Magnetfelder miteinander und es kommt zu Kräften, der sog. Lorentzkraft.

Die Lorentzkraft steht durch das Kreuzprodukt/Vektorprodukt senkrecht auf die Geschwindigkeit v und die Flussdichte B. Die wichtige Formel für die Lorentzkraft lautet also:

Wie gelangt man nun von der einen Formel zur anderen? Betrachtet wir hierfür einen stromdurchflossenen Draht:

In diesem Experiment werde ich die Kraft eines stromdurchflossenen Drahts in einem äußeren Magnetfeld bestimmen. Der Aufbau sieht folgendermaßen aus:

Zur Erzeugung eines möglichst homogenen Magnetfelds dienen zwei starke Permanentmagnete mit den Abmessungen 45 x 45 x 15 mm. Diese habe ich günstig auf Aliexpress.com erworben und waren ursprünglich für den Zeemaneffekt gedacht.

Mit einem Hallsensor CYSJ362A  und Arduino lässt sich die magnetische Flussdichte B im Inneren der beiden Magnete einfach bestimmen. Mein Ergebnis lautet 0.19 T, wobei das Magnetfeld im Zwischenraum relativ homogen ist und an den Seiten sehr schnell gegen Null abfällt:

Hier die Elektronik und das simple Arduino-Programm:

 


Die Lorentzkraft des stromdurchflossenen Drahts auf den Magneten (vgl. Newtonaxiom actio = reactio) erfasse ich ebenfalls mit Arduino und einem 1 kg Biegebalken. Dieser wird an das AD-Wandlermodul HX711 angeschlossen, welches man schon für rund 5 Euro im Internet erhält.

Hier der gesamte experimentelle Aufbau:

Erhöht man die Stromstärke I durch den Draht, so müsste die Lorentzkraft dazu direkt proportional wachsen:

Wie man sehen kann, erhalte ich einen schön linear wachsenden Graphen mit der Steigung von 7.973 mN pro Ampere.

Der Theorie nach müsste die Kraft gleich 8.55 mN/A betragen. Damit liegen Theorie und Experiment recht knapp beisammen, Heureka 😉

Hier noch das Youtube-Video: