Laserdioden

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich ca. im Jahr 2004 erstmals begann, DVD-Laufwerke zu zerlegen, um an die roten Laserdioden zu gelangen. Diese hatten eine Leistung von rund 100 mW. Dies war ungleich mehr als die bisher gewohnten 1 bis 5 mW der Laserdioden einfacher Laserpointer oder der klassischen Helium-Neon-Laser. Betrieben wurden diese Laserdioden entweder einfach mit einem Vorwiderstand (!) an einem Labornetzteil bei Strömen um die 150 mA oder an einer simplen Konstantstromquelle mit dem LM317. Laserdioden sollten also immer mit einer stabilen Stromstärke betrieben werden.

  

Der LM317 regelt seine Ausgangsspannung immer so, dass zwischen den Pins 3 und 2 eine Spannung von 1.25V abfällt. Demnach regelt er in der obigen Schaltung den Strom durch die Laserdiode. Für die Stromstärke I gilt: I = 1.25 / R.

Beispiel: Verwendet man etwa 3 Stück 27 Ohm Widerstände parallel und dazu ein 100 Ohm Potentiometer in Serie, so lässt sich der Strom in folgendem Bereich variieren:

R_ges_min = 9 + 0 = 9 Ohm: I_Laserdiode = 1250 / 9 = 139 mA = I_max

R_ges_max = 9 + 100 = 109 Ohm: I_Laserdiode = 1250 / 109 = 11.5 mA = I_min

Mit diesen Laserdioden wurden erste simple Lasershows fabriziert, indem der Strahl durch schief auf Motorachsen aufgeklebte Spiegel abgelenkt wurde. Es war auch die Zeit, in der erste grüne DPSS Laserpointer erschwinglich wurden. Diese kosteten aber verglichen mit heute noch ungleich mehr (ich glaube so um die 50 Euro für 5 mW).

Ich versuchte mich damals sogar am Nachbau eines grünen DPSS-Lasers (DPSS steht für diode pumped solid state), indem ich mir die dafür benötigten Teile (808 nm IR-Laserdiode, KTP-Kristall, Fokusierlinsen usw.) einzeln besorgte. Ökonomisch natürlich ein völlig sinnloses Unterfangen. Zur Kühlung der IR-Laserdiode verwendete ich sogar ein Peltier-Element.

Um das Jahr 2006 herum tauchten dann die ersten “blauen” Laserdioden in den Bluray-Laufwerken auf. So schlachtete ich mehrere XBox- oder Playstation-Laufwerke, um an die 405 nm-LD zu gelangen. Mit diesen konnte man dann einen zumindest annähernd vollwertigen RGB-Laserprojektor basteln.

Der nächste Meilenstein war dann ca. 2010 das Aufkommen von richtig leistungsstarken blauen 450nm-Laserdioden. Diese wurden zunächst aus CASIO-Beamern geschlachtet und kosteten im Vergleich zu den vorher im Einsatz befindlichen blauen DPSS-Lasern nur noch einen Bruchteil.

2015 kamen dann auch noch reine, grüne Laserdioden mit λ = 520 nm auf den Markt (in der unteren Abbildung der rechte Laser). Diese ersetzten nach und nach die DPSS-Laser, welche ja aus 808 nm IR-Laserdioden zunächst IR-Laserlicht mit λ = 1064 nm und dann mittels Frequenzverdopplung grünes Laserlicht mit λ = 532 nm erzeugen (in der unteren Abbildung der linke Laser).

Heute im Jahr 2021 erhält man für ausgesprochen wenig Geld rote, grüne und blaue Laserdioden im Watt-Bereich. Vor 25 Jahren war dies alles noch undenkbar…

Meine jüngste Anschaffung war eine 488 nm Laserdiode mit 55 mW Leistung des Typs SHARP GH04850B2G. Diese bekommt man für ca. 25 Euro auf ebay.com.

Zum Abschluss ein Regenbogen bestehend aus meinen verschiedenfärbigen Laserdioden: